Warum du unbedingt einmal nach Edinburgh reisen solltest
Wer schon einmal dort gewesen ist, wird mir mit höchster Wahrscheinlichkeit zustimmen: Edinburgh ist eine einzigartige Stadt mit einem ganz besonderen Charme. Nicht nur für Schreibende bietet die Hauptstadt Schottlands allerlei Inspiration, Geschichtsträchtiges und Mittelalter-Flair. Auch für alle anderen lohnt sich eine Reise dorthin. Warum das so ist, erfährst du in diesem Blog-Beitrag.
Edinburgh ist zwar hinter Glasgow „nur“ die zweitgrößte Stadt in Schottland, doch meiner Meinung nach ist sie um einiges schöner. Das liegt nicht zuletzt an den alten Gebäuden, die einen gefühlt ein paar Jahrhunderte in der Zeit zurückbringen. Edinburgh Castle, der Grassmarket und zahlreiche „closes“ sind hier nur der Anfang.
Wir haben Edinburgh im Zuge unserer Schottland-Rundreise im September 2018 besucht. Es ist also schon ein bisschen her, was meine Sehnsucht nicht kleiner werden lässt. Ganz im Gegenteil …
Im Folgenden möchte ich dir meine Highlights vorstellen und dir am Ende noch ein paar Tipps für deinen nächsten Edinburgh-Besuch auflisten.
Diese Zeilen hier schreibe ich während der aktuellen Situation um Brexit und Corona-Krise. Dieser Blogartikel soll natürlich nicht dazu animieren, sofort nach Edinburgh zu reisen – aber wenn es wieder sicher und möglich ist, sollte Edinburgh ganz oben auf der Liste stehen. 🙂
Meine Highlights in Edinburgh
Edinburgh stand am Ende unseres Aufenthalts für drei volle Tage. Dass wir in dieser Zeit nicht alles sehen konnten, ist verständlich. Dennoch haben wir versucht, das Beste daraus zu machen und durch frühes Aufstehen und spätes Schlafengehen möglichst viel mitzunehmen. Dazu gehörte:
- Edinburgh Castle
- Zahlreiche „closes“
- Arthur‘s Seat
- Writers museum
- Harry Potter Orte
Edinburgh Castle
Kaum zu übersehen thront das Edinburgh Castle hoch oben in der Stadt und ist schon von Weitem erkennbar. Im 12. Jahrhundert erbaut, ist es wohl eine der größten Touristen-Attraktionen in Edinburgh. Es bietet zahlreiche Gebäude, die sich am besten mit einem Audio-Guide erkunden lassen. Neben dem gratis Whiskey-Becherchen gibt es dort auch etwas wirklich Geschichtsträchtiges zu sehen: nämlich die „Honours of Scotland“ – die schottischen Kronjuwelen. Wie du dir vielleicht denken kannst: Fotos verboten. Natürlich muss man ein wenig in der Schlange warten, dafür ist man aber umso ehrfürchtiger, wenn man endlich dran ist.
Nicht zu vergessen ist hier auch die „One o’clock gun“, die täglich um 13 Uhr abgefeuert wird. Sie wurde wohl früher eingesetzt, damit die Seeleute sich danach richten konnten. Irgendwo hatten wir auch aufgeschnappt, dass es ursprünglich 12 Uhr gewesen ist. Aber damit man nicht zwölf mal feuern musste, hat man es eine Stunde nach hinten verschoben, um nur einmal schießen zu müssen. Richtig schlau!
Wir waren dem Castle in unserer Zeit dort ziemlich nah, denn wir haben im „Castle Rock Hostel“ gewohnt. Wie der Name schon vermuten lässt: direkt um die Ecke und nur wenige Gehminuten entfernt. Vom Ambiente, der Lage, dem Angebot (Frühstücksbuffet, Touren etc.) und den Zimmern kann ich dieses Hostel auch nur empfehlen. (Das Bild zeigt den Ausblick aus unserem Fenster; jawohl – auf das Castle!)
Zahlreiche „closes“
Bei „closes“ handelt es sich um kleine Gassen entlang der Royal Mile. Oder eher „Gässchen“. Sie laden dazu ein, das mittelalterliche Ambiente zu spüren und sich in der Zeit zurückzudenken. Es gibt einige davon – am bekanntesten sind wohl „Bakehouse Close“ oder „Mary King’s Close“. Zu viel möchte ich aber auch nicht verraten. Erkunde die Stadt einfach und freue dich, wenn du eine kleine Gasse entdeckst und ganz gespannt bist, auf was du dort triffst.
Writer’s Museum
Bleiben wir noch ein wenig in der Stadt. Als damals angehender Autor war es natürlich klar, dass ich dem „Writer’s Museum“ einen Besuch abstatten musste. Es befindet sich in einem kleinen Innenhof, zu dem man über die „Lady Stair’s Close“ kommt. Man muss eine Wendeltreppe hinauf gehen, um hinein zu gelangen. Besonders groß ist es nicht, aber das muss es meiner Meinung auch nicht sein. Vielmehr geht es ja darum, den Flair der schottischen Schriftsteller wie z.B. Robert Burns, Walter Scott oder Robert Louis Stevenson zu erleben. Für Autoren und Autorinnen ein klares Muss! (Leider war ich zu sehr in Gedanken und hatte ganz vergessen, ein Foto zu schießen)
Arthur’s Seat
Etwas außerhalb der Stadt befindet sich Arthur’s Seat. So weit weg ist er aber auch nicht, sonst hätten wir nicht um 4 oder 5 Uhr aufstehen und für den Sonnenaufgang dorthin laufen können. Der Aufstieg war auch eher leicht bis moderat. Und was soll ich sagen: Sonnenaufgänge finde ich ja eh ganz besonders schön und dieser hier konnte da mithalten (trotz ein paar Wolken). Vom Arthur’s Seat hat man einen tollen Blick auf die Stadt und kann beobachten, wie das Licht so langsam die Spitzen der Häuser erstrahlen lässt. Also, wenn dir frühes Aufstehen nichts ausmacht – ab zum Sonnenaufgang auf dem Arthur’s Seat. Und warme Sachen nicht vergessen, denn dort oben kann es gut winden.
Harry Potter Orte
Natürlich darf bei dieser Aufzählung „Harry Potter“ nicht fehlen. Schließlich gibt es in Edinburgh zahlreiche Orte, die damit verknüpft sind. Nicht zuletzt, da J.K. Rowling hier gelebt und auch viele Teile der ersten Bücher geschrieben hat. Am häufigsten fällt hier wohl der Name „Elephant’s House“. Ein Café, in dessen Ecke mit Fensterblick sie geschrieben haben soll. Dass Essen und Getränke hier entsprechend teuer sind, sollte klar sein. Und auch, dass auf der Damentoilette einiges los ist. Das liegt daran, dass sich dort Harry Potter Fans an den Wänden verewigt haben (keine Angst, ich selbst war dort nicht drin – nur meine Kamera). Wundere dich also nicht über Warteschlangen vor dem Café.
Es gibt noch ein weiteres Café, das nicht so bekannt und voll ist wie das „Elephant’s House“: das „Spoon“. Hier – als das Café früher noch „Nicolson’s“ hieß – soll J.K. Rowling große Teile des ersten Teils zu Papier gebracht haben (im „Elephant’s House“ war sie erst danach).
Wir haben uns auch eine kleine Harry Potter Free Walking Tour gegönnt (kostenlos bzw. auf Spendenbasis). Dabei stand u.a. Greyfriars Kirkyard auf dem Programm. Auf diesem Friedhof findet man auf Grabsteinen und Wandtafeln Namen wie „Thomas Riddell“, „William McGonnagal“ oder „Elizabeth Moodie“. Das kommt uns doch bekannt vor …
Quasi direkt neben Greyfriars Kirkyard liegt die George Heriot Schule, die aus vier Häusern besteht. Das klingt auch vertraut …
In dieser Aufzählung darf die Victoria Street nicht fehlen. Sie gilt für manche als das Vorbild für die Winkelgasse. Kopfsteinpflaster, eng aneinandergereihte bunte Häuser und eine einzig lange Kurve. Verständlich, dass sich hier zahlreiche Läden befinden, die mit Harry Potter zu tun haben. Es lohnt sich, sowohl unten entlang zu laufen als auch weiter oben und auf die Straße hinunter zu blicken.
Meine Tipps für deinen Aufenthalt
Ich möchte dir auch noch meine persönlichen Erfahrungen in Bezug auf „Was sollte ich beachten?“ mitteilen. Am besten in Form von Tipps. Ich hoffe, dass dir der ein oder andere hilft und du ihn für dich verwenden kannst:
- Nimm dir auf jeden Fall genug Zeit für die Stadt. Drei Tage sollten meines Erachtens das Minimum sein, wenn du wirklich das Flair aufsaugen möchtest.
- Laufe herum. Ja, genau. Einfach mal loslaufen und gucken, wo dich deine Füße hinbringen. Vieles lässt sich zu Fuß gut erreichen und auf dem Weg dorthin kommst du vielleicht an der ein oder anderen „close“ vorbei, kannst dir etwas in den Cafés oder Pubs gönnen oder triffst auf Dudelsack-Spieler oder Straßenmagier.
- Ein „Scotish Breakfast“ sollte man mindestens einmal im Leben probiert haben. Inklusive des „Haggis“ – auch wenn man denkt, dass der nicht gut sein kann.
- Eine „Pub Tour“ oder einen „Pub Crawl“ würde ich auch empfehlen. Wir haben uns einer Tour unseres Hostels angeschlossen und mussten deshalb nur „folgen“. Und die Locals sollten ja wissen, welches die besten Pubs sind.
- Regenjacke nicht vergessen! Schließlich bist du in Schottland. Und wenn die Regenjacke dann noch winddicht ist, steht einem Sonnenaufgang oder –untergang auf Arthur’s Seat nichts mehr im Wege.
- Sollte es mal regnen, bietet sich das „Museum of Scotland“ an. Es hat eine große Dauerausstellung, die kostenlos ist. Warum also nicht?
Ich hoffe, ich konnte dir in diesem Beitrag viele Argumente liefern, warum du unbedingt einmal nach Edinburgh reisen musst. Als Harry Potter Fan führt sowieso nichts daran vorbei. Edinburgh ist eine so schöne Stadt mit vielen großen – aber auch kleinen – Highlights.
Solltest du Fragen oder Anmerkungen haben, dann schreibe mir gerne. Ich versuche sie so schnell wie möglich zu beantworten – immer.
Viel Spaß in Edinburgh,
Dein Nicolas
P.S.: Hier findest du einen weiteren Ort, den du meiner Meinung nach auch unbedingt einmal besuchen musst.